"Semesterticket" für Freiwillige *DIESE PETITION IST BEENDET*

"Semesterticket" für Freiwillige *DIESE PETITION IST BEENDET*

Startdatum
12. Juli 2016
Petition an
Thüringer Minister_in für Infrastruktur und Landwirtschaft und
Petition geschlossen.
Diese Petition hat 1.709 Unterschriften erreicht

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Carolin Hertam

Der Start in den Freiwilligendienst ist für viele junge Menschen eine spannende Zeit. Es gilt, die Einsatzstelle, die Mitarbeitenden, die Arbeitsabläufe kennenzulernen, neue Orte zu entdecken und nicht zuletzt andere Freiwillige zu treffen, um sich zu vernetzen.

Doch bei den letzten beiden Punkten wird es für die meisten Freiwilligen schnell teuer: Fahrtkosten für den öffentlichen Personennahverkehr zu stemmen, gestaltet sich für viele als Herausforderung.

Deswegen fordern wir die Einführung eines Freiwilligentickets in Thüringen, das an einem Semesterticket für Studierende oder dem im Koalitionsvertrag der Landesregierung festgeschriebenem „Azubiticket“ orientiert ist.

Ein Freiwilligendienst ist ein Dienst, bei welchem junge Menschen, meist im Alter von 16 bis 26 Jahren, in einer gemeinwohlorientierten Einrichtung arbeiten. Die Dauer beträgt zwischen 6 und 18 Monaten (in Ausnahmen auch 24 Monate). Freiwillige sind in Vollzeit tätig, das heißt, die Arbeitszeit beträgt im Regelfall 40 Stunden pro Woche. (Quelle: http://www.pro-fsj.de/de/fsj-kurz-und-knapp)

Freiwilligendienste gibt es im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich sowie im Bereich des Sports, der Integration, der Denkmalpflege und des Zivil- und Katastrophenschutzes. Sie fördern die Persönlichkeitsentwicklung der Freiwilligen und bringen zugleich der Gesellschaft einen großen Nutzen.

Fast 3000 Freiwillige leisten momentan mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zum Allgemeinwohl Thüringens. Für ihr Engagement erhalten Freiwillige kein Gehalt, sondern ein sogenanntes Taschengeld, welches in Thüringen durchschnittlich 300€ beträgt. Wohngeld oder zusätzlichen Unterhalt zu erhalten ist zwar möglich, aber rechtlich nicht abgesichert. Damit leben viele Freiwillige erst einmal unter dem in Deutschland definierten „Existenzminimum“. Ein genereller Anspruch auf Unterstützung durch ALG II besteht nicht. Eventuelle Kosten, die durch das Dienstverhältnis entstehen, lassen sich steuerlich nicht absetzen (Fahrtkosten u.Ä.).

Ein Freiwilligenticket würde die Attraktivität des freiwilligen Dienstes in Thüringen erhöhen, z.B. für junge Menschen, die vom ländlichen Raum in die Stadt pendeln müssten oder umgekehrt. Zieht man für ein freiwilliges Jahr um, ist die selbständige Sicherung eines ausreichenden Unterhaltes schnell in Gefahr. Ohnehin ist es in vielen Fällen nicht möglich, einen Freiwilligendienst ohne finanzielle Unterstützung aus dem Elternhaus zu absolvieren. Auch Thüringer Einsatzstellen hätten es leichter, geeignete Bewerber_innen zu finden, wenn diese sich nicht erst über Fahrtkosten Gedanken machen müssten. Hier könnten wichtige Impulse für die ländlichen Regionen des Freistaats gesetzt werden.

Für uns Freiwillige wäre ein solches Ticket vor allem aus drei Gründen wichtig:

  1. Wir möchten uns gegenseitig kennenlernen, vernetzen und gemeinsame Projekte starten,
  2. Thüringen erkunden und
  3. nicht zuletzt den täglichen Weg zur Arbeit zurücklegen.

Und das ohne unser gesamtes Budget nach Abzug von Fahrt-, Wohn-, und Lebensmittelkosten bereits aufgebraucht zu haben. Wir wollen nicht mehr Geld für uns, wir möchten im bescheidensten Rahmen mobil sein! Wir wären bereit, uns finanziell an einem „Semesterticket für Freiwillige“ mit sechs Monaten Gültigkeit zu beteiligen! Einen Betrag etwa in Höhe der Studentenbeiträge zu den Semestertickets halten wir für angemessen.

Auch Einsatzstellen und Träger können solch ein Ticket finanziell unterstützen. Viele Einsatzstellen übernehmen Fahrtkosten im Rahmen von Dienstreisen ihrer Freiwilligen. Träger erstatten regelmäßig Fahrtkosten zu Seminaren und Bildungstagen. Dieses Geld ließe sich auch zur Finanzierung eines Freiwilligentickets verwenden. Dadurch würde sich auch der bürokratische Aufwand reduzieren.

Unser Ziel von mindestens 1500 Unterschriften würde uns eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss des Thüringer Landtags ermöglichen!

Setzen wir uns gemeinsam für eine stärkere Anerkennung der Freiwilligendienste ein!

 

Erfurt, 12.07.2016, Carolin Hertam und Nils Wassiljew (Freiwilligendienstleistende im Bereich Kultur)

Petition geschlossen.

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Entscheidungsträger*innen

  • Thüringer Minister_in für Infrastruktur und Landwirtschaft
  • Petitionsausschuss des Thüringer Landtags